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Europa-Vergleich: So hat die Pandemie das Fahrradfahren verändert

Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ist das Fahrradfahren stark im Trend, wie eine jüngst durchgeführte Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zeigte. Pünktlich zum Weltfahrradtag am 3. Juni hat die Fahrradrouten-App Bikemap (www.bikemap.net) daher untersucht, wie sich die Pandemie auf das Fahrverhalten in den einzelnen Ländern Europas ausgewirkt hat. Dafür analysierte das Wiener Unternehmen die Durchschnittswerte der zurückgelegten Kilometer, der Dauer sowie der Geschwindigkeit der eigenen Nutzer:innen in 38 europäischen Ländern.

Im Großen und Ganzen zeigt sich, dass Rad-Fans in Europa seit der Pandemie mehr Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegen, dafür aber auch etwas langsamer geworden sind. Dementsprechend verbringen sie auch mehr Zeit im Fahrradsattel. Die zurückgelegte Wegstrecke hat sich um 19 Prozent gesteigert, die Zeit auf dem Sattel um knapp 23 Prozent. Die Geschwindigkeit hat um fast neun Prozent abgenommen. 

So schnell, weit und lange fahren Fahrradfahrer:innen in Deutschland

Fahrradfahrer:innen aus Deutschland bauten während der Pandemie ihren Bewegungsradius von rund 14 auf 20 Kilometer aus, d.h. sie legen fast anderthalbmal so viel Wegstrecke zurück und landen damit auf dem zehnten Platz im Distanz-Ranking. Die wöchentliche Zeit im Sattel haben Rad-Fans aus Deutschland ebenfalls ausgedehnt: Im Vergleich zu vor der Pandemie sind sie fast anderthalbmal so lange mit ihrem Fahrrad unterwegs (83 statt 60 Minuten wöchentlich). Auch das bringt Deutschland im Europa-Vergleich den zehnten Platz ein. In Bezug auf die Durchschnittsgeschwindigkeit fand hingegen eine Negativentwicklung statt: Statt circa 15 Kilometer pro Stunde (km/h) kommen die Radelnden nun auf 13,7 km/h.

Radfahrer:innen in Schweden legen die längsten Strecken zurück

Das Sechsfache an Kilometern radeln schwedische Radbegeisterte im Vergleich zu Beginn der Covid-19-Pandemie und steigerten ihre Distanz damit europaweit am meisten. Auch in absoluten Zahlen (102 Kilometer) dominieren die Skandinavier:innen die Analyse. Zyprische Insulaner:innen hingegen haben ihre Kilometer auf dem Rad um das Vierfache (vier Kilometer pro Fahrt) und damit am meisten reduziert.

Die schnellsten Biker:innen kommen aus Mazedonien

Seit Beginn der Pandemie fahren Rad-Fans in Mazedonien 1,3 Mal so schnell  (15,4 statt 11,6 km/h). Die Einwohner:innen Belarus gehen es indessen gemütlicher an, sie fahren rund acht Kilometer pro Stunde, und damit um fast die Hälfte langsamer (neun statt 17 km/h). 

Die meiste Zeit im Sattel sitzen Radfahrer:innen aus Belarus

Sie sind zwar die Langsamsten, dafür aber auch die mit der meisten Ausdauer: In Belarus verbringen die Menschen im Schnitt ganze drei Stunden (190 Minuten) pro Woche auf ihrem Fahrrad. Die höchste Steigerung weist allerdings Island auf: Im Vergleich zu vor der Pandemie sitzen die Radbegeisterten mehr als doppelt so lang im Sattel (105 Minuten). Biker:innen aus Mazedonien investieren über anderthalbmal weniger Zeit als vorher ins Fahrradfahren (43 Minuten wöchentlich).

Matthias Natmessnig, CEO von Bikemap, kommentiert: 

Die Pandemie und die dadurch geltenden Hygienemaßnahmen haben unser aller Leben stark geprägt und verändert. Das merken wir nicht nur an dem Trend zum Fahrradfahren, sondern auch an unserer Community. Die Art und Weise des Fahrens, die zurückgelegten Strecken, die investierte Zeit, aber auch der Grund, sich aufs Fahrrad zu schwingen, haben sich in den einzelnen Ländern Europas extrem gewandelt – häufig zum Positiven. Dieser Wandel ist nicht nur spannend zu beobachten, sondern auch ein Anreiz für Bikemap, sich weiterzuentwickeln und gezielt auf die zum Teil neuen Bedürfnisse unserer Community einzugehen.”