Geschrieben von Bikemaps Head of iOS, Oleksii Kirizii
Als wir unsere Reise nach Kyoto planten, wurde uns schnell klar: Viele der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen zu weit auseinander, um sie bequem zu Fuß zu erkunden. Unser Plan war, Busse und Züge zu nutzen, aber zuerst brauchten wir dringend einen Kaffee.
Auf dem Weg zum Koffeinschub kamen wir an einem kleinen Laden des Kyoto Cycling Tour Project vorbei – und plötzlich war die Idee da: Was gibt es Besseres, als Kyoto mit dem Fahrrad zu entdecken?
Das Mieten der Räder war schnell und unkompliziert. Die Mitarbeiter sprachen gut Englisch und halfen uns in wenigen Minuten weiter. Für etwa 11 € bekamen wir jeweils ein solides Citybike mit acht Gängen, welches wir von 9 bis 18 Uhr nutzen konnten. KCTP betreibt acht Verleihstationen in der Stadt – man kann also an einem Ort starten und das Fahrrad an einem anderen zurückgeben. Ein riesiger Pluspunkt für flexibles Erkunden! Im Preis enthalten war der Helm, ein stabiles Schloss und ein praktischer gedruckter Guide mit den örtlichen Radregeln.
Die Fahrräder waren keine High-End-Modelle – eines hatte etwas schwache Bremsen – aber sie waren bequem und perfekt für einen Tag in Kyoto. Tipp: Bring eine Handyhalterung mit. Die Fahrräder haben keine und wenn man die Navigation im Blick hat, fährt es sich einfach deutlich entspannter.

Wenn es ums Navigieren geht, war Bikemap unser bester Freund. Die App kam wunderbar mit Kyotos Stadtplan zurecht und führte uns den ganzen Tag über ruhige, fahrradfreundliche Wege. Nur einmal mussten wir absteigen und die Räder über eine hektische Kreuzung schieben – obwohl ein längerer, sicherer Umweg vermutlich möglich gewesen wäre.
Zu unserer Überraschung fühlte sich das Radfahren in Kyoto entspannt und ruhig an. Ja, auf der linken Seite zu fahren war anfangs ungewohnt, aber der Verkehr bewegte sich langsam und rücksichtsvoll. Anders als zu Hause in Wien, wo Radfahrende oft vorbeirasen oder Autos zu nah kommen, war Kyotos Straßenbild geprägt von einem stillen Miteinander. Autofahrende, Radfahrende und Fußgänger bewegten sich mit Leichtigkeit nebeneinander.
Radwege waren selten und meist nur an Hauptstraßen vorhanden, aber die vielen Wohnstraßen mit 30 km/h sorgten für entspannte Fahrten. Wenn du eher Freude am Radfahren als am Sightseeing hast, empfehlen wir den landschaftlich schönen Flussweg, den sich Radfahrende und Fußgänger teilen.
Wichtig zu wissen: Die Parkregeln sind streng. Der Verleih warnte uns davor, die Räder einfach irgendwo abzustellen – sie können wie Autos abgeschleppt und mit einer Geldstrafe belegt werden. Zum Glück gibt es kostenpflichtige Parkplätze im Stadtzentrum und kostenlose Fahrradständer in der Nähe der meisten Sehenswürdigkeiten. Dank der Karte des Ladens oder durch einfaches Nachfragen hatten wir keine Probleme, einen Platz zu finden.
Im Laufe des Tages unterteilten wir unsere Tour in drei kurze Fahrten von jeweils etwa 30 Minuten. Wir radelten zu einem Tempel, schlossen die Räder ab, erkundeten die Anlage, aßen einen Happen und fuhren weiter zum nächsten Schrein.

Das Gelände steigt in Richtung der Hügel langsam an – da waren die niedrigen Gänge praktisch. Am Ende des Tages waren wir überzeugt: Radfahren ist eine der angenehmsten und praktischsten Arten, Kyotos Highlights zu verbinden und gleichzeitig versteckte Ecken zu entdecken, die viele Touristen nie zu Gesicht bekommen.
Kyoto ist nicht nur eine Stadt der Tempel und Traditionen – es ist ein Ort, den man am besten im eigenen Tempo erlebt. Mit dem Rad wird die Reise selbst Teil der Geschichte. Du gleitest durch ruhige Viertel, hältst für ein spontanes Foto an, folgst dem Duft frischen Mochis und spürst den Rhythmus der Stadt, wie sie erwacht, umherwandert und zur Ruhe kommt.
Wenn du nach Kyoto reist und dich fragst, wie du dich fortbewegen sollst: Vergiss den Buspass und schnapp dir ein Fahrrad, öffne Bikemap und starte dein eigenes Zwei-Rad-Abenteuer.
Hat dich Oleksiis Reise inspiriert? Dann teile auch deine Geschichte mit uns – vielleicht wirst du in unseren Bike Stories vorgestellt. Wir freuen uns schon darauf, von deinen Radabenteuern zu lesen und sie mit unserer tollen Community zu teilen!