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Bikemap User Graham Bland hat schon viele tolle Radtrips rund um die Welt unternommen. 

Im Dezember 2016 ist er durch Kuba geradelt. Wir haben ihn gebeten, sein Wissen über seine spektakuläre Route durch Zentralamerika mit unserer Bikemap Community zu teilen.

Radfahren ist in Kuba beliebt!

Kubaner lieben ihre Fahrräder (und Dreiräder!), obwohl das Land vielleicht besser für seine spritfressenden Chevrolets, Dodges und Fords aus den Jahren vor 1959 bekannt ist.

Allerdings dauerte es bis in die frühen 1990er, bis sich Kuba wirklich mit dem Fahrrad angefreundet hatte. Handelsabkommen mit der UdSSR und der Warschauer Pakt hatten Kuba vor den schlimmsten Auswirkungen der US-amerikanischen Handelssperre bewahrt, doch nach dem Kollaps der UdSSR fand sich Kuba in einer wirtschaftlichen Krise wieder, in der Handel, Benzin und Transport rar waren und das Land eine Phase voller Entbehrungen durchmachte. Fidel Castro sah damals das Rad als Teil des Wegs zu Kubas Rettung. Billig, gesund, sauber, nachhaltig – viva la bicicleta revolution! Hunderttausend Fahrräder wurden von China importiert, innerhalb einiger Jahre hatte Kuba seine eigene Radfabrik und die Insel wurde zu einer Radnation.

Räder haben immer noch einen besonderen Platz in den Herzen und Köpfen der Kubaner.

Rad-Taxis sind überall und Räder machen gemeinsam mit Pferdefuhrwerken vermutlich den Großteil der zurückgelegten Radfahrten, Taxifahrten und Lieferungen aus. Es gibt Radwege in den meisten Städten und man kann außerdem die „Auto pista“ (Kubas Autobahnen) entlangfahren.

Wäre Kuba eine gute Destination für eine Radtour? 

Für Staatsbürger des Vereinigten Königreichs kann ein 30-Tage-Visa einmal erweitert werden, was bedeutet, dass wir ohne viel Scherereien mit dem Visum einige Monate Zeit hatten, um die Insel zu erforschen – von Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Wir kamen in Kuba an, als die Hurricane-Saison gerade vorbei war, nur ein paar Wochen vor unserer Ankunft hatte Hurricane Matthew Baracoa im Osten Kubas verwüstet. In dieser Region wehen die östlichen und die nord-östlichen Passatwinde.

Meiner goldenen Regel, immer den „Weg des geringsten Widerstands“ zu nehmen, folgend, wählten wir eine Ost-West-Route und hatten den Wind im Rücken.

Dies involvierte eine 17-Stunden-langen Busreise von Havana zu Santiago de Cuba, um unseren Ausgangspunkt zu erreichen, aber die Reise war schlussendlich nicht so beschwerlich, wie es sich anhört!

Insgesamt legten wir 1,918 Kilometer zurück.

Wir waren faul und radelten nur an 33 Tagen, wobei wir Distanzen zwischen 15 Kilometern bis 130 Kilometern pro Tag zurücklegten und sich unser Durchschnitt somit nur 58 Kilometer pro Tag belief. Die nicht so kleine Zahl an übrigen Tagen verbrachten wir mit Lesen, Schnorcheln, Spazieren gehen und Besichtigungen, wobei wir unsere Zeit sehr genossen.

Was macht die Insel zu einer tollen Destination für Radtouren?

  • Die ruhigen Straßen,die normalerweise asphaltiert sind und  mit Pferdefuhrwerken, anderen Rädern und den „Yank Tanks“, alten amerikanischen Autos, geteilt werden
  • Die Landschaft, die aus bewaldeten Bergen, trockenen Kakteenlichtungen, grünen Tälern und einer wundervollen Küstenlinie mit einem weiten, blauen Meer besteht
  • Das Klima – sehr wenig Regen, viel warmer (hmmm, heißer!) Sonnenschein und dadurch auch nur minimaoistisches Gepäck
  • Das Schnorcheln
  • Die wunderschönen Kolonialgebäude und Stadtplätze
  • Der Versuch, die Politik, Wirtschaft und das Inselleben zu verstehen – ein verwirrendes, sich widersprechendes, faszinierendes Rätsel
  • Die warmherzigen, freundlichen Kubaner und ein sehr sicheres Land, das sich zum Erforschen anbietet
  • Eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit – es ist wirklich so!

Negatives?

Neben den Kosten gibt es eigentlich nur einen negativen Aspekt. Der Hauptvorteil von Radtouren ist für mich das Erforschen eines Landes abseits der üblichen Pfade. Dies konnten wir während unserer Tour durch Kuba nur selten machen. Wir waren praktisch darauf begrenzt, in Casa Particulares zu übernachten, die für Touristen gedacht sind, und das Radfahren auf einer Touristeninsel bedeutet ein komplettes Fehlen des „Abenteuergefühls“, das man auf vielen anderen Teilen der Welt erleben kann.

Angenehm, einfach, faszinierend, anders – aber teuer!

Lust auf mehr? 🇨🇺

Danke, dass du dein Abenteuer mit uns geteilt hast, Graham! Wirf hier einen Blick auf seinen Blog.

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