Von Hamburg nach Kopenhagen: Eine Küstenreise auf zwei Rädern

Eine 10-tägige Radtour von Hamburg nach Kopenhagen: 700 Kilometer voller Landschaftspanoramen, Küstenwegen, Insel-Fähren und städtischen Radwegen. Lies, wie wir unsere Reise durch Deutschland und Dänemark geplant, gepackt und begangen haben.


Geschrieben von Bikemaps Customer Support Lead, Robert Batcock

Meine Freundin und ich hatten zuvor nur eine einzige Radtour gemacht. Eine ziemlich entspannte, von Norditalien hinunter nach Venedig. Aber wir waren uns beide einig: wir mussten noch eine machen.

Wir entschieden uns für Hamburg nach Kopenhagen. Zwei Länder, fast 700 Kilometer und eine Mischung aus Stadtstraßen, ländlichen Nebenwegen, Küstenwegen und Brücken. Ein großes Abenteuer wartete auf uns.

Bevor wir losfuhren, verbrachten wir einige Zeit damit, die Reise auf Bikemap zu planen. Jede Tagesetappe auf der Karte half uns herauszufinden, wie weit wir fahren wollten und wo wir übernachten konnten. Da wir uns gegen Camping entschieden hatten, packten wir etwas leichter: nur das Nötigste wie Radbekleidung, Abendkleidung, ein Reparaturset, Ladegeräte, Notfall-Snacks und natürlich Regenjacken. Außerdem speicherten wir die gesamte Route offline, falls das Signal einmal ausfallen sollte oder um Akku zu sparen.

Unser Plan war einfach: die Strecke in machbare Tagesetappen aufteilen, möglichst radfreundlichen Wegen folgen und dabei natürlich den Spaß nicht vergessen. Wir nahmen den Nachtzug von Wien nach Hamburg und machten uns nach einer überraschend guten Nacht in den berühmt bequemen Nachtzugbetten auf den Weg.

Hamburg zu verlassen, war einfacher als erwartet. Eigene Radwege führten uns schon in der ersten Stunde aus der Stadt hinaus ins offene Land. Wir folgten dem wunderschönen D1-Radweg bis zu unserem ersten Stopp: Glückstadt. Da wir kein Camping-Equipment dabeihatten, checkten wir in unser erstes Airbnb der Reise ein.

Von Glückstadt ging es weiter die Küste hinauf nach Büsum, wo sich die Nordsee vor uns öffnete. Der Wind wurde schnell zu unserer täglichen Herausforderung. Jeden Tag wurden wir mit Gegenwind überrascht. Mit vollgepackten Rädern waren wir nicht gerade windschnittig, aber die Landschaft machte alles wett. Veganes Essen hingegen war deutlich schwerer zu finden. Norddeutschland erwies sich als der härteste Teil der Reise für meine Freundin – die Speisekarten boten oft nicht viel mehr als Pommes und Brot. Supermärkte und Bäckereien retteten uns mehr als einmal.

Von Büsum fuhren wir weiter nach Norden zu einem kleinen Hafen, wo uns eine Fähre hinaus nach Nordmarsch-Langeneß brachte, eine der abgelegenen Halligen. Das war eines der Highlights der Reise: ein ruhiges Hotel mitten auf einer Insel in der Nordsee. Die Abgeschiedenheit war zugleich beängstigend und wunderschön.

Zurück auf dem Festland radelten wir über Sylt. Atemberaubend, aber auch ein wenig seltsam. Eine abgelegene Insel mit Wikingergräbern und gleichzeitig vielen Luxus-Boutiquen – eine merkwürdige Mischung, aber dennoch optisch beeindruckend. Von dort ging es weiter nach Rømø in Dänemark. Der Unterschied war sofort spürbar: von einer kuratierten Luxusinsel zu einer wilden, unberührten Landschaft. Wir übernachteten bei einem älteren dänischen Herrn, der den Abend mit uns bei Bier und Geschichten verbrachte.

Von Rømø bogen wir ins Landesinnere ab. Kolding war unser erster größerer Halt in Dänemark, gefolgt von Odense, wo wir endlich verlässlichere vegane Optionen fanden und eine lebendige Stadtatmosphäre genießen konnten. Inzwischen hatten wir unseren Rhythmus gefunden: morgens fahren, mittags eine Pause mit einem immer etwas zu großen Essen, nachmittags die Kilometer mit ein paar zusätzlichen Kilos im Bauch herunterspulen und abends ausruhen.

Slagelse bot uns eine ruhigere Pause vor dem letzten Abschnitt, und Roskilde mit seinem Dom und seiner Wikinger-Geschichte fühlte sich wie die letzte große Station vor dem Ziel an.

Schließlich rollten wir nach Kopenhagen ein. Die Radwege waren voller Menschen. Es schien, als hätte dort wirklich jeder ein Fahrrad. Aber wir hatten es geschafft! Zehn Tage, zwei Länder, einige Fähren und Brücken und unzählige kleine Herausforderungen lagen hinter uns. Hamburg bis Kopenhagen – geschafft. Wir hätten uns keine schönere Route für unsere zweite große Tour aussuchen können.

Hat dich Robert’s Reise inspiriert? Auch du kannst deine Geschichte mit uns teilen und hast die Chance, in unseren Bike Stories vorgestellt zu werden. Wir können es kaum erwarten, von deinen Raderlebnissen zu lesen und sie mit unserer großartigen Community zu teilen!

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